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Namibia ist ein faszinierendes Land im Südwesten Afrikas. Das Land ist trocken, heiß und atemberaubend schön. Politisch gesehen ist Namibia sehr friedlich, seit es 1990 die Unabhängigkeit erlangt hat. Viele verschiedene Gemeinschaften leben zusammen in diesem weitläufigen Land. All dies macht einen Besuch Namibias sehr interessant. In der Mitte des Landes liegt seine Hauptstadt Windhuk. Andere wichtige Städte sind Walfischbucht, Luderitz und Swakopmund.
Die Landschaft bietet großartige Panoramaansichten. Bemerkenswerte Pflanzen Namibias sind der Köcherbaum und die Welwitschie. Ersterer ist eine überproportionierte Aloe - eine typisch afrikanische Sukkulente. Die Welwitschie ist eine der merkwürdigsten Pflanzen der Welt. Das Durchschnittsalter der Welwitschie ist fünfhundert Jahre, doch sie kann auch über zweitausend Jahre alt werden. Das größte Landsäugetier der Welt bewegt sich auf afrikanischem Boden: der Afrikanische Elefant. Heutzutage ist Ökotourismus eine Haupteinkommensquelle in Namibia. Afrikanische Elefanten und viele andere wilde Tiere können in den Nationalparks gesichtet werden. Nachts bleiben die Touristen in Unterkünften in den Parks, umgeben von tausenden Kilometern unberührter Natur.
Höhlenmalereien bezeugen eine frühe Besiedlung der Gegend, die heute als Namibia bekannt ist. Die Malereien sind 29 000 bis 1500 Jahre alt. Die ersten Bantugemeinschaften trafen zwischen dem Jahre 0 und 500 n. Chr. im Norden Namibias ein. Es wird allgemein angenommen, daß die San die ersten waren, die das Land bewohnten. Sie leben noch immer in Namibia.
Der erste Europäer, der namibischen Boden betrat, war der Portugiese Diogo Cao. 1485 hielt er an der Küste, errichtete ein Kreuz und setzte dann seine Reise entlang der Küste Afrikas fort. Die Wüste Namib bildet eine natürliche Grenze, wegen der alle Expeditionen bereits an der Küste endeten.
Im 16. Jahrhundert wanderten die Herero und die Owambo in Namibia ein. Danach, in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, kamen die Nama-Stämme aus dem Süden. Während dieser Zeit ließen sich die Kavango im Norden nieder. Unter der Überschrift "Gesellschaft und Kultur" werden die verschiedenen Volksstämme Namibias beschrieben.
1793 bekamen die Niederländer Oberhand über Walfischbucht. Am Ende des Jahrhunderts wurden sie durch die Briten ersetzt. Weder die Briten noch die Holländer drangen weit ins Binnenland vor.
Im 19. Jahrhundert entdeckten die europäischen Missionare das Hinterland. So kam Namibia in deutsche Hand. Während dieser Zeit wurde das Land Deutsch-Südwestafrika genannt. Walfischbucht, die wichtigste Hafenstadt, blieb unter britischer Herrschaft. Die einheimische Bevölkerung widerstand der deutschen Unterdrückung mit aller Macht. Währenddessen siedelten sich sehr viele deutsche Siedler in der neuen Kolonie an. Einer der Gründe hierfür war die Entdeckung von Diamanten. Deutsche Siedler nahmen sich Land von der einheimischen Bevölkerung, wodurch sich die Beziehungen noch verschlechterten.
Die Aufstände der einheimischen Bevölkerung führten 1904 zu den Herero- und Namaqua-Kriegen. Der berühmte Hendrik Witbooi führte die Namaqua in ihrem Krieg gegen die Unterdrücker an. Letztendlich endete der Krieg in einem Genozid an den Herero und den Namaqua. Achtzig beziehungsweise fünfzig der Prozent der der Völker starben in diesem Massaker.
Im Ersten Weltkrieg gelangte Namibia in südafrikanische Hände. Es blieb bis nach dem Ersten Weltkrieg Mandatsgebiet. Südafrika nutzte die Gelegenheit und annektierte Namibia. Wieder einmal fügte sich die Bevölkerung ihrem Schicksal nicht freiwillig. 1966 wurde ein militärischer Ableger der SWAPO (South-West Africa People's Organization) gegründet. Diese Guerillagruppe, People's Liberation Army of Namibia genannt, begonn einen Unabhängigkeitskrieg. Es sollte noch bis 1988 dauern, bis Südafrika sich endlich bereiterklärte, sich aus Namibia zurückzuziehen. Offiziell wurde Namibia 1990 unabhängig. 1994 übergab Südafrika schließlich auch Walfischbucht.
In Namibia leben viele verschiedene Gemeinschaften. Die Owambo, die Kavango, die Damara, die Nama, die Caprivi, die San, die Baster und die Tswana leben allesamt in Namibia. Im Laufe der Zeit wurden gemischte Ehen geschlossen, wodurch eine neue Minderheit entstand. Sechs Prozent der Bevölkerung ist weiß.
Die San sind das älteste Volk. Sie werden auch Buschmänner genannt. Charakteristisch für dieses Volk ist ihre Liebe für Musik und Tanz. Das Wort "San" bedeutet "Außenseiter". Der Name wurde ihnen von ihren Rivalen, den Khoikhoi gegeben. Dies ist der Grund, warum die San lieber "Buschmänner" genannt werden.
Die Nama leben im Süden. Sie kamen im 19. Jahrhundert nach Namibia. In der Vergangenheit sind sie auch als "Hottentotten" bezeichnet worden. Sie haben früher in der Nähe des Flusses Oranje gelebt, zogen dann aber weiter in den Norden wegen der Diamantenminen. Die Nama haben eine lange Tradition von mündlich überlieferter Dichtung und Erzählungen. Auch für dieses Volk ist Musik ein wichtiger Teil ihrer Identität.
Die größte Bevölkerungsgruppe sind die Owambo. Beinahe die Hälfte der namibischen Bevölkerung gehört zu dieser Gruppe. Sie hat acht Untergruppen, die alle ihre eigenen Könige und Sprachen haben. Weil die Sprachen sich stark ähneln, werden sie in eine Sprachfamilie, Oshiwambo, eingegliedert.
Trotz des Genozides von 1904 gibt es noch eine kleine Gruppe Herero in Namibia. Sie sind eng verwandt mit den Himba, die auch in dem Land leben. Von alters her sind die Mitglieder beider Gruppen Hirten. Ihre Sprachen, Otjiherero und Zemba, sind sich sehr ähnlich. Ursprünglich trugen sowohl die Herero als auch die Himba nur wenig Kleider. Heutztage tragen die Himbafrauen noch immer nur eine Art Rock. Die Hererofrauen hingegen begonnen wegen ihres regelmäßigen Kontakts mit Europäern, viktorianische Kleider zu tragen.
Die Damara lebten wahrscheinlich schon in der Region, bevor die Nama und Herero im 18. und 19. Jahrhundert hierher zogen. Ursprünglich kamen sie aus Sambia oder Simbabwe. Heutztage leben mehr als hunderttausend Damara in Namibia.
In Rehoboth, ungefähr 90 Kilometer südlich von Windhuk, leben die Baster. Sie stammen von europäischen Siedlern, hauptsächlich Niederländern, und einheimischen afrikanischen Khoisan Gemeinschaften ab. Die Khoisan bestehen in Wirklichkeit aus Khoikhoi und San. Es gibt ungefähr 35 000 Baster, die in einem Gebiet von 14 000 Quadratkilometern leben.
In der Caprivi -Region leben die Caprivi. Dies ist ein Sammelausdruck für all die unterschiedlichen Stämme des Gebietes, die sich grundlegend voneinander unterscheiden können.
Die Diversität der Völker in Namibia sagt nichts über die Bevölkerungszahl aus. Namibia ist eines der dünnstbesiedelten Länder der Welt. Weniger als zwei Millionen Menschen leben in Namibia. Die meisten Namibier leben in den ländlichen Gegenden.
Es gibt so viele Sprachen in Namibia, wie es unterschiedliche Stämme gibt. Die offizielle Landessprache ist Englisch. Es können jedoch weniger als ein Prozent der Bevölkerung Englisch sprechen. Meist wird Afrikaans benutzt, um unter den verschiedenen Gruppen zu kommunizieren. Eine beträchtliche Gruppe spricht Nama-, Damara-, Herero- und Kavangosprachen.
Zusätzlich zu den traditionellen afrikanischen Religionen ist das Christentum in Namibia weitverbreitet. Zwischen 80 und 90 Prozent der Bevölkerung sind Anhänger dieser Religion. Viele Nama sind zum Islam konvertiert. Sie sind nun die größte Gruppe Muslime in Namibia.
Namibia ist seit 1990 eine Republik und wird in dreizehn Distrikte aufgeteilt . Der derzeitige Präsident ist Hifikepunye Lucas Pohamba. Die Regierungspartei ist die SWAPO. Pohamba wurde 2005 vereidigt und ist der Nachfolger von Sam Nujoma, dem ersten Präsidenten der unabhängigen Republik Namibia. Das Land ist Mitglied der Vereinten Nationen und der Afrikanischen Union. Namibia ist ein friedliches Land.
Eines der Hauptanliegen der SWAP-Regierung ist die Umverteilung des Landes unter der Bevölkerung. Wegen der Kolonialvergangenheit befinden sich drei Viertel des Landes im Besitz von nur zwanzig Prozent der Bevölkerung. Der Prozeß der Umverteilung geht allerdings nur sehr langsam voran, weil die Verfassung den Verkauf von Land nur dann zugesteht, wenn der Besitzer des Landes diesem zustimmt.
Die namibische Wirtschaft stützt sich hauptsächlich auf Minen und Fabriken. Obwohl nur ein Prozent des namibischen Bodens bebaut werden kann, findet mehr als die Hälfte der Bevölkerung ihr Einkommen in diesem Sektor. Die Arbeitslosenzahl ist allerdings sehr hoch. Dreißig bis vierzig Prozent der Einwohner Namibias ist arbeitslos. Die Ungleichheit in Einkommen ist auch sehr hoch.
Wegen ihrer gemeinsamen Vergangenheit sind die südafrikanische und die namibische Wirtschaft eng miteinander verbunden. Namibia ist der fünftgrößte Produzent der Welt von Uran. Außerdem ist es der Hauptlieferant von Qualitätsdiamanten. Es gibt hier auch massenhaft Blei, Silber, Zinn und Wolframmetall.
Tourismus ist eine wachsende Einkommensquelle in Namibia. Jedes Jahr besuchen ungefähr eine Million Menschen das Land. Die Touristenkommen hauptsächlich aus Südafrika, Deutschland, Großbritannien, Italien und Frankreich. Namibia ist bekannt für seinen Ökotourismus. Besonders die Nationalparks mit ihren vielen Tiersorten sind ein Hauptanziehungspunkt.
Die Währung Namibias ist der Namibian Dollar.
Namibia umfaßt 824 268 Quadratkilometer Land und liegt and der Südwestseite Südafrikas. Das Land grenzt an Angola, Sambia, Botsuana und Südafrika. Im Westen Namibias liegt der Atlantik. Zwischen Angola und Botsuana liegt ein schmaler Zipfel Land, ungefähr dreißig Kilometer breit. Dieser, der Caprivizipfel, gehört zu Namibia. Er ist nach einem deutschen Kanzler, Georg Leo von Caprivi di Caprara di Montecuccoli, benannt. Der Caprivizipfel war der Schauplatz des Unabhängigkeitskrieges, der hier von 1960 bis 1990 tobte. Die Caprivi Liberation Army wollte von Namibia abgespalten werden. Heutzutage besteht die Region hauptsächlich aus Nationalparks.
Die Landschaft Namibias kann in verschiedene Gebiet mit jeweils ihren eigenen Charakteristiken aufgeteilt werden. Entlang der Atlantikküste liegt die Wüste Namib. Die Kalahariwüste verläuft entlang der südwestlichen Grenze zu Botsuana. In Zentralnamibia liegen Savannen und waldige Gegenden. Diese Regionen werden im Nordosten zu üppigen Wäldern.
Durch Namibia fließen fünf große Flüsse. Der Kunene, der Okawango, der Kwando und der Sambesi bilden natürliche Grenzen zu Botsuana und Sambia. Die ersteren drei Flüsse können bis nach Angola weiterverfolgt werden. Der letztere entspringt in Sambia. Der Oranje fließt durch den Süden des Landes. Dieser Fluß entspringt in den Drakensbergen an der Grenze zwischen Südafrika und Lesotho. Danach bildet der Oranje die Grenze zwischen Südafrika und Namibia. Im Süden liegt auch das Brandbergmassiv, in dem sich die mit 2579 Metern höchste Erhebung Namibias befindet.
Im Süden liegt der Fish River Canyon. Dieser atemberaubende Canyon ist von Felsenkliffen umgeben.
Namibia ist das einzige Land der Welt, das den Schutz und die Erhaltung seiner Natur in seine Verfassung aufgenommen hat.
Das namibische Klima ist trocken. Die heißesten Monate sind Januar und Februar. Die durchschnittliche Tagestemperatur kann dreißig Grad hoch sein. Im Winter, von Mai bis September, schwankt die Temperatur zwischen minus sechs Grad Celsius in der Nacht und zwanzig Grad am Tag. Im Allgemeinen sind auch Wintertage sonnig und klar. Der meiste Niederschlag erfolgt im Sommer.
Namibische Straßen können manchmal entsetzlich sein. Reisende, die zwischen Dörfern und außerhalb der großen Städte unterwegs sein wollen, sollten immer einige Ersatzreifen dabei haben. Das Straßennetz verbindet Namibia mit den Nachbarländern Angola, Botsuana, Südafrika, Simbabwe und Sambia.
Der Busverkehr ist begrenzt. Ab Windhuk gibt es Busse nach Johannesburg und Cape Town. Minibusse verbinden Oshakati und Keetmanshoop.
Das Schienennetz ist spärlich. Die Hauptstrecke verläuft von der südafrikanischen Grenze durch Keetmanshoop nach Walfischbucht. Danach geht es weiter nach Windhuk, Okahandja und Swakopmund. Die Städte Omaruru, Otjiwarongo, Otavi, Tsumeb and Grootfontein sind auch durch Schienenstrecken verbunden.
Walfischbucht und Luderitz sind die wichtigsten Häfen Namibias. Besonders Walfischbuchts Fischereiindustrie bedeutet einen beträchtlichen Beitrag zu Namibias Wirtschaft.
Es gibt acht Flughäfen in Namibia. Reisende, die von außerhalb von Namibia ankommen, werden in Hosea Kutako International Flughafen ankommen. Dieser Flughafen liegt ungefähr fünfzig Kilometer südlich von Windhuk.
Besucher werden vom namibischen Essen wahrscheinlich überrascht sein. Eine der Zutaten der namibischen cuisine sind Insekten. Eine beliebte Speise für sowohl die ländliche als auch die Stadtbevölkerung ist die Mopane-Raupe. Diese Raupe lebt auf dem Mopanebaum - daher der Name. In Oshiwambo, der am meisten gesprochenen Sprache, wird das Insekt Omagungu genannt. Omagungu wird oft mit Maisporridge serviert.
Viele namibische Gemeinschaften haben ihre eigene, besondere Art zu kochen und jeweilige beliebte Zutaten. Oft gegessene Gemüse sind unter anderem Kürbis, Paprika und Zwiebeln. Die Einflüsse anderer Länder, die über die Jahre hinweg nach Namibia gebracht wurden, sind nicht mehr wegzudenken. Die Deutschen brachten ihre typischen süßen Gebäcksorten und Fleischwaren mitgebracht. Es gibt Bratwurst, vor allem in Kombination mit dem Oktoberfest - also mit viel Bier und Wein. Aus Südafrika kommt die Boerworst, "Bauernwurst".
Typisch namibische Getränke sind zum Beispiel Walende und Mataku. Ersteres ist ein Palmendestillat, das wie Wodka schmeckt. Diejenigen, die an ein Glas Mataku gelangt sind, trinken Wassermelonenwein.
Die namibische Zeit ist GMT/UTC+ 1, und im Sommer GMT/UTC+ 2. Im Winter wird sie wieder zurückgestellt.
Da die Tourismusbranche eine wachsende Einkommensquelle ist, gibt es atmosphärische und wohlgepflegte Hotels in Namibia.
Der Ökotourismus ist auch sehr beliebt in Namibia. Touristen können die Nacht in primitiven Hütten oder in Zelten verbringen. Zelten in Nationalparks wird empfohlen. Es gibt viele Campingplätze. Von wildem Zelten wird allerdings stark abgeraten. Oft ist es auch möglich, die Nacht auf Farmen zu verbringen, entweder in Zelten oder in Gästezimmern.
In den Städten gibt es Bed and Breakfast-Möglichkeiten.
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